15. Mai 2019 Matthias Faerber

Die Welt, ein Deppendorf


Vermutlich aufgrund eigener leidvoller Erfahrung hat der US-Werbetexter Mark Duffy vor einigen Jahren das Douchebag Detection Device entwickelt, einen Online-Deppentest für Marketer. Probanden mit Job-Bezeichnungen wie „Disruption Guru“ oder „Digital Prophet“, die tagein, tagaus von „Content“ oder „Gamechangern“ faseln, erfuhren im schonungslosen Testergebnis, dass eindeutig zuviel Depp in ihnen steckt.

Doch echte Deppen ficht es nicht an, wenn andere sie für Deppen halten. Der eigene beschränkte Horizont ist für sie die ultimative „Benchmark“ und das intellektuelle Maß aller Dinge.

Es liegt mir fern, den Allmächtigen zu kritisieren, leider hat er sich meinem Eindruck nach beim Würzen etwas vertan. Und so trifft man in Marketing-Abteilungen heute vermehrt auf skurrile Gestalten wie „Feelgood-Manager“ und „Inbound-Specialists“, Leute also, die nichts Rechtes gelernt haben und deshalb permanent ihre Unentbehrlichkeit unter Beweis stellen müssen. Dumm nur, dass sie sich dafür bevorzugt in laufende Prozesse einmischen, die ohne sie viel besser laufen würden.